Schulschach Landesfinale in Hamm mit Rheinbacher Beteiligung

Am 23.2. fand in Hamm das Schulschach Landesfinale statt. Mit 1.289 Schülern und 237 Mannschaften war es die größte Schulschachveranstaltung in NRW im 21. Jahrhundert. Ein Bericht des Veranstalters mitsamt Ergebnissen findet sich hier: www.sjnrw.de

In drei verschiedenen Teams liefen Spieler unseres Vereins auf.

Team 1: Veytalschule Satzvey

Die Veytaltürme in Aktion: von links nach rechts Julian, Clemens, Henry, Simon.

Die Veytalschule Satzvey ist eine Waldorfschule und trat in der Wettkampfklasse Grundschule (50 Teams) an. Die fünf Viertklässler Julian, Clemens, Henry, Simon und Moritz B. sowie Zweitklässler Max traten mit Team-Kapitän Cornelius, zwei Eltern und zwei Autos die Anreise an. Die Option zwei Ersatzspieler stellen zu dürfen wurde genutzt, damit die maximale Zahl an Kids in den Genuss dieser beeindruckenden Veranstaltung kommen konnte. Das Team punktete direkt optisch mit ofenfrischen Team-T-Shirts, auf denen der Kampfname ‚Veytaltürme‘ und das Motto mit Eifelbezug: „Unterschätze nie die Macht eines Bauern!“  prangten. Eine Live-Schalte zur vierten Klasse kurz vor Beginn sorgte für zusätzliche Motivation.

Julian war im Team der einzige Spieler unseres Vereins, nachdem Moritz S. krankheitsbedingt ausgefallen war. Clemens, Henry und Simon hatten bereits im Qualifikationsturnier in Euskirchen tolle Ergebnisse eingefahren, und Clemens hatte bei unserem Weihnachtsblitzturnier beeindruckt, wo er, noch vor einigen etablierten Vereinsspielern, einen Pokal eingesackt hatte. Für Max, der in der Schach AG durch häusliches Extratraining auffiel, war es sein erstes Turnier. Er glänzte mit starker Eröffnungsbehandlung und sammelte wertvolle Erfahrungen. Moritz B. sprang noch kurzfristig auf den Mannschaftszug und hatte auch eine wichtige Funktion als Motivator und Mentalcoach.

In der ersten Runde starteten, wohl bedingt durch die Aufregung, alle vier Spieler im Blitzmodus, fanden im Laufe des Turniers aber immer besser in den Rapid-Rhythmus. Nach 4 Runden standen wir mit 6-2 Mannschaftspunkten hervorragend da, und es wurde bereits von Pokalen geträumt. Dann aber bekamen wir mit der Schlossbachschule das stärkste Team des Rhein-Sieg-Kreises zugelost und wurden eingenordet. Mit am Ende 7-7 Punkten landeten wir auf einem tollen 28. Platz, knapp hinter unseren ewigen Rivalen vom Sürster Weg. Nach einer anderen Tabelle, die nach Brettpunkten geht, landeten wir auf Platz 34. Diese Zählweise, die nur in der Grundschulgruppe zur Anwendung kam, ist ziemlich unüblich und wird 2025 auch wieder abgeschafft.

Topscorer wurde Henry am dritten Brett mit 4,5/6. Durch unser Rotationssystem konnte er in den Kampf um einen Brettpreis aber nicht mehr eingreifen.

Team 2: Grundschule Sürster Weg

Der eben angesprochene Sürster Weg war auch dieses Jahr wieder mit einer Mannschaft dabei. An den ersten beiden Brettern die alten Vereinshaudegen Jakob (2. Klasse) und Sean-Luca (4.) und dann im Wechsel die drei Rookies, Mio (2.), Felix (4.) und Karl (4.).

Und natürlich herrschte auch bei diesen Kids große Nervosität vor. In einer Halle mit ca. 1.500 Menschen, kann man das nicht anders erwarten. Und so ging es auf und ab, mal gewannen sie, mal verloren sie und als frisch gebackene Kreismeister „Rhein-Sieg-Kreis“, merkten die Jungs schnell, dass hier, beim Landesfinale, ein anderer Wind weht. Trotzdem blieb die Stimmung bis zum Schluss gut und, der Sürster Weg sicherte sich einen fulminanten 22. Platz in der oberen Tabellenhälfte.

Team 3: Gesamtschule Rheinbach

Und dann gibt es da noch zwei Vereinsspieler, die auch letztes Jahr schon in Hamm zu Gast waren … Jonas und Leon … wo waren die eigentlich? Richtig, die bildeten zusammen mit den Neuen Constantin und Cornelius die Newcomer-Mannschaft der Gesamtschule Rheinbach.

Jonas am ersten Brett, gegen die besten Bretter NRWs tat sich sichtlich schwer, holte dann aber trotzdem furiose 4/7 Punkte. In seinem letzten Spiel fegte er den Gegner nur so vom Brett. Leon spielte ein herausragendes Turnier gegen ebenfalls ganz starke Gegner und überzeugte an Brett 2 mit 5/7. Consti und Cornelius spielte ebenfalls super und sammelten ebenfalls eifrig Punkte. Am Ende standen 7/14 Mannschaftspunkte und 14/28 Brettpunkte, was sollte es da anderes geben als den hochverdienten 25. Platz von 50. Ganz knapp obere Tabellenhälfte. Klasse Jungs.

Und man bedenke, dass die Jungs als 5. Klässler meist gegen 6. und 7. Klässler spielten. Nächstes Jahr, wenn der ein oder andere 4. Klässler noch nachrückt und alle um ein Jahr gereift sind, dann werden die Karten noch mal ganz neu gemischt. Wetten werden gerne angenommen.

War sonst noch was?

Na klar! Eine Sensation und dazu eine hochverdiente Medaille gab es noch. Sean-Luca (Sürster Weg) schaffte das Kunststück mit 6,5/7 Einzelpunkten eine extra Auszeichnung als einer der stärksten Spieler der WK Grundschulen abzusahnen. Der Transferpoker der weiterführenden Schulen war hart, aber gut informierte Quellen haben bereits durchsickern lassen, dass er einen Vertrag an der Gesamtschule Rheinbach unterschrieben hat. Aus schachlicher Sicht kann ihm und der GSR nichts Besseres passieren. Weltklasse, es macht Spaß Dir beim Spielen zuzuschauen!

Klatsch & Tratsch

Daneben gab es ein freudiges Wiedersehen mit dem ehemaligen Rheinbacher Reimar Gaebler, der als Lehrer an der Hauptschule Herbertskaul in Frechen das Wahlpflichtfach Schach eingeführt hat. Als einzige Hauptschule nahm diese Schule am Landesfinale teil, und zwar in der WK 2 und im Mädchenturnier.

In Hamm begegneten sich auch zwei Großmeister des Grundschulschachs: Franz und Manfred Grömping. Während Franz für den Aufschwung des Grundschulschachs in Rheinbach und Merzbach verantwortlich zeichnet, gelang seinem Bruder Manfred kürzlich ein ganz besonderer Coup. Als Vize-Schulleiter der St. Sebastian-Grundschule in Raesfeld sorgte er dafür, dass seine Schule als deutschlandweit erste und bisher einzige Schule von der deutschen Schachjugend das ‚Qualitätssiegel Schulschach in Gold‘ verliehen bekam!

Wir wissen nicht was das nächste Jahr bringt. Viele Grundschüler wechseln in weiterführende Schulen, die Mannschaften und Karten werden neu gemischt. Aber eins ist klar, einmal Hamm, immer Hamm. Da fahren wir wieder hin!